Regionale Aktivierungsunterschiede von Supra- und Infraspinatus während isometrischer Widerstandstests
31 Gesunde (16 Frauen bzw. 15 Männer) wurden mit Fine-Wire-EMG untersucht.
Dargestellt sind die mittleren Aktivierungen im EMG in % der max. Kontraktion für die jeweiligen Muskelanteile in den verschiedenen Winkeln bzw. Ebenen bei maximaler isometrischer Kontraktion (s. Abb. Re.).
(*= sig. Unterschied zu den anderen Ebenen/Winkeln)
Muskel | 30° Winkel | 90° Winkel | 150° Winkel | Abd. Ebene | Flex. Ebene | Scapt. Ebene |
Supra. ant | 47. 4 (2.9) | 66.7 (3.3)* | 65.4 (3.9)* | 60.9 (2.5) | 56.8 (2.9) | 61.8 (3.5) |
Supra. post | 63 (4.7) | 65.8 (4.1) | 60.3 (3.9) | 64.1 (3.9) | 61.9 (3.2) | 63.1 (3.6) |
Infra. sup. | 44.1 (4) | 52.2 (3.3) | 47.4 (4.7) | 42.8 (3.8) | 51.8 (3.3) | 49.2 (3.6) |
Intra. mittel | 41.2 (3.7) | 51.4 (4.5) | 54.9 (4.3) | 43.9 (3.6) | 52.6 (3.8)* | 50.9 (3.8) |
Fazit:
Supraspinatus anterior war signifikant aktiver während der Abduktion bzw. der Abduktion in der Scapulabene und in höheren Elevationswinkeln. Isometrisches Training in Flexion oder in niedrigeren Elevationsgraden kann potenziell den Supraspinatus posterior verstärkt aktivieren und gleichzeitig die Belastung im anterioren Bereich reduzieren. Die superioren und mittleren Bereich des Infraspinatus waren während der Flexion aktiver, wobei der Infraspinatus bei Widerstand in 90° Flexion verstärkt aktiviert wurde. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass zusätzlich zu einem Test/Training der ARO eine Flexionsbelastung für das Assessment und das Training der Infraspinatusregion sinnvoll sein können.