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  • Isoliertes Training M.vastus medialis

    Veröffentlich von Lisa Huppertz on 16. Juni 2023 at 15:00

    Hallo zusammen,

    aktuell diskutieren wir in der Arbeit das Thema “isolierte Ansteuerung des Vastus medialis”
    Meine Kollegen sind der Meinung, dass bei einer Kniestreckung mit ARO in der Hüfte und Gewichtsmanschette am OSG der Vastus medialis mehr betont und somit trainiert wird als die anderen Anteile des Quadriceps. Ich meine mich aber zu erinnern, dass der Dozent in meiner KGG Fortbildung genau das verneint hat.
    Daher würde ich gerne die Meinung/Erfahrung zu dem Thema hören und auch gerne alle Argumente für UND dagegen von euch und der PMS-Community.
    In 3 Wochen haben wir nächste interne Fortbildung zu diesem Thema und ich würde gerne mehr Argumente vorweisen können.

    Vielen Dank schonmal an alle, die Ihren Senf hier dazu geben:)

    Tobias Saueressig hat geantwortet vor 1 year, 5 months aktiv. 2 Mitglieder · 1 Antwort
  • 1 Antwort
  • Tobias Saueressig

    Mitglied
    18. Juni 2023 at 5:38

    Hallo Lisa,

    hier habe ich das mal vor einiger Zeit zusammengefasst: https://evidenzbasiertephysiotherapie.de/vastus-medialis-patellofemorales-schmerzsyndrom-chondropathia-patellae/

    Ergänzen würde ich noch, dass die gemessenen Unterschiede kaum praktische Relevanz hatten.

    Ansonsten kann ich dir noch das Paper von Crossley und Cowan (2019) “Vastus medialis obliquus (VMO)
    retraining or graduated loading
    programme for patellofemoral pain:
    different paradigm with similar results?” (https://bjsm.bmj.com/content/early/2019/05/20/bjsports-2017-098736?versioned=true) empfehlen.

    Die wesentlichen Punkte des Papers sind:

    Frühe Forschungsarbeiten konzentrierten sich auf Vasti-Retrainingsprogramme bei patellofemoralen Schmerzen (PFP), um die motorische Kontrolle wiederherzustellen und die Ergebnisse zu verbessern.

    Ein Ungleichgewicht zwischen den medialen (VMO) und lateralen (VL) Quadrizepskräften wirkt sich auf die patellofemorale Belastung aus, aber die Beweise für ein Ungleichgewicht in der motorischen Kontrolle der Vasti sind weniger eindeutig.

    Trainingsstherapien, die nicht speziell auf das Training der Vasti ausgerichtet sind, haben bei PFP-Patienten nachweislich zu einer Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung geführt.

    Trainingsprogramme mit Fokus auf die Hüftmuskulatur in Kombination mit einem Fokus auf die Quadrizepsmuskulatur sind isolierten Quadrizeps-Programmen überlegen.

    Generalisierte Trainingstherapieprogramme können auch das Vasti-Timing beeinflussen.

    Abgestufte Trainingsprogramme, die die Belastung des patellofemoralen Gelenks schrittweise erhöhen und gleichzeitig die Schmerzgrenze <3/10 halten, können ein wirksamer Ansatz für die Rehabilitation sein.

    Die Einbeziehung der Patienten in ein Trainingstherapieprogramm ist von entscheidender Bedeutung, und es ist wichtig, den Ansatz auf die individuellen Bedürfnisse und Überzeugungen abzustimmen.

    Ziel ist es, die Gesamtfunktion zu verbessern und die Schmerzen zu verringern, und es gibt verschiedene Ansätze, um dieses Ziel zu erreichen.

    Ein Überdenken der Behandlungsmodelle kann mehr Flexibilität und Kreativität bei den Behandlungsoptionen und der Bewertung des Behandlungserfolgs bieten.

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